In seltenen und unendlich kostbaren Momenten meines Lebens erhasche ich einen kurzen Blick auf die atemberaubende Schönheit der Stille. In solchen Momenten ist es um mich herum meist leise, wenn auch nicht lautlos. Und in meinem Inneren tritt eine Stille ein, die mich geradezu überrascht. Sie kommt plötzlich, ganz unvermittelt und erfüllt mich jedes Mal aufs Neue mit Ehrfurcht und tiefer Dankbarkeit, so etwas erfahren zu dürfen.

Es kann beim Spülen geschehen oder in der Natur, beim Kochen oder bei irgendeiner anderen Tätigkeit. Immer öfter passiert es auch beim Meditieren, wenn auch nicht zwangsläufig.

Wenn ich dann solch einen kurzen Moment der absoluten Stille erlebe, ist plötzlich alles gut. Außen und Innen sind eins, Vergangenheit und Zukunft lösen sich auf und fließen im Jetzt zusammen. Es ist das reine, pure Existieren. Einfach nur Sein. Ohne Ziel und Absicht. Nichts fehlt und nichts kann hinzugefügt werde. Alles ist da und vollkommen. Ich, mein Leben, das gesamte Universum.

In solchen Momenten spüre ich die Unendlichkeit, ich werde eins mit ihr. Ich bin durchflutet von solch einem reinen und klaren Gefühl der Freude, einer unfassbar zarten und süßen Empfindung.

Diese kleinen Wunder dauern wahrscheinlich keine zehn Sekunden an. Und doch dehnen sie sich in mir aus wie die Unendlichkeit.

 

Die Stille ist das, was spürbar wird, wenn die Gedanken aufhören

 

Ich glaube, dass diese beschriebene Stille unsere wahre Natur ist. Dass es das ist, was übrig bleibt, wenn wir alle Gedanken, Bewertungen, Sorgen und Ängste wegnehmen und einfach nur noch sind.

Einer meiner Lehrer sagte einmal, dass die Stille immer da ist. Wie in einem Raum, in dem eine Maschine einen Höllenlärm macht. Schalte ich die Maschine aus, wird es plötzlich still. Doch in Wahrheit wird es nicht still. Es war immer still, nur jetzt können wir die Stille auch hören.

Genau so stelle ich es mir mit den Gedanken vor. Sie kreisen pausenlos durch unseren Verstand, mal schnell und hektisch, mal langsam und träge. Aber wirkliche Ruhe herrscht da oben so gut wie nie. Und dadurch können wir den stillen Raum in uns, den Hintergrund, vor dem unsere Gedanken lärmen, auch nicht wahrnehmen. Obwohl er immer da ist.

Hast du jemals darüber nachgedacht, mit dem Meditieren zu beginnen? Ich selbst praktiziere es erst seit vier Jahren regelmäßig, wenn auch mit gelegentlichen Ausnahmen. Doch die heilsamen wie genussvollen Auswirkungen dieser Routine auf mich und mein Leben beobachte ich schon seit langem.

Ich bin mir sicher, dass diese wundervollen Momente absoluter innerer Stille, die ich beschrieben habe, erst durch die regelmäßige Praxis der Meditation möglich wurden. Und das, obwohl ich während der Meditation nicht selten nur große Unruhe und Aufregung in meinem Inneren wahrnehmen kann.

 

Jeder kann Meditieren lernen

 

Das Schöne an der Meditation ist, es gibt so gut wie keine Regeln, die du befolgen musst. Jeder Mensch kann seine ganz eigene Art entwickeln, die seinem Wesen am meisten entspricht. Weder Ort noch Zeit noch Körperhaltung spielen dabei eine wirkliche Rolle. Es geht einzig und alleine darum, für eine gewisse Zeit – und seien es nur fünf Minuten – still zu sein und die Aufmerksamkeit nach innen zu richten, z.B. auf den Atem.

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Wenn du jetzt gerade nichts zu tun hast – oder nicht tun willst, was du eigentlich zu erledigen hättest – dann schließe für einen kurzen Moment mit mir die Augen, atme einmal tief ein und wieder aus und konzentriere dich dann auf deinen Atem. Spüre, wie er in deinen Körper fließt, deinen Brustkorb weitet und deinen Bauch hebt und wieder senkt. Lass ihn einfach kommen und gehen, ganz gleich, ob er schnell oder langsam strömt. Alleine deine Aufmerksamkeit, das Beobachten ist wichtig.

Wie geht es dir nun? Spürst du eine Veränderung?

Es ist gut möglich, dass sich nichts verändert hat. Die Wirkung von Meditation hängt immer auch von dem Zustand ab, in dem du dich gerade befindest. Manchmal bringt sie uns Ruhe, manchmal spüren wir durch sie aber erst so richtig, wieviel Aufregung und Chaos in uns herrschen.

Ganz gleich, was während oder nach dem Meditieren geschieht, ob wir ruhiger werden und uns besser fühlen oder nicht, auf Dauer macht sie uns zu gelasseneren, glücklicheren und gesünderen Menschen. Selbst die Wissenschaft konnte das inzwischen tausendfach belegen.

In den nächsten Wochen werde ich hier immer wieder über das Meditieren schreiben und dich, wenn du magst, nach und nach an diese Kunst heranführen. Es ist kein Hexenwerk, jeder kann es erlernen. Und doch ist das Geschenk, das wir uns selbst dadurch machen, von unschätzbarem Wert.

Wenn du Fragen zur Meditation hast, ganz gleich welcher Art, dann hinterlasse mir gerne hier oder auf Facebook einen Kommentar und ich werde sie so gut ich kann beantworten.

Foto: Jordan McQueen

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