Jeder von uns kennt die Momente, in denen es uns nicht gut geht, in denen wir unter körperlichen oder seelischen Schmerzen leiden, in denen wir uns einem großen, scheinbar unüberwindbaren Problem gegenübersehen, in denen sich unser Leben einfach nur furchtbar anfühlt.
In diesen dunklen Stunden tendierend wir oft dazu, zu glauben, dass es niemals besser wird, dass diese Schmerzen oder dieses Problem nie verschwinden werden, dass wir nie wieder so richtig glücklich und frei von Leid sein werden.

Wenn ich in solch einer Situation stecke und nur noch Schwarz sehe, dann erinnere ich mich an einen Satz, der mir fast immer hilft, mich zu entspannen und das durchzustehen, was ich gerade sowieso nicht ändern kann:

Es geht vorbei.

Ja, es geht vorbei, denn alles im Leben geht vorbei. Ganz gleich, wie schrecklich es sich in diesem Moment anfühlt und ganz egal, wie lange das Problem schon besteht. Irgendwann geht alles einmal vorbei. Es spielt keine Rolle, wie groß unser Schmerz ist, denn jeder Schmerz geht vorbei.

Manch schwierige Phase im Leben dauert etwas länger als andere und manchmal haben wir das Gefühl, es will überhaupt nicht mehr besser werden. Doch das wird es – immer!
Es ist lediglich unser Verstand, der uns weiß machen will, dass sich an unserer Situation nichts ändern wird und dass wir nun ewig leiden werde. Und dann ist das Drama perfekt!

 

Warum uns der Widerstand nur unnötig viel Energie kostet

 

Deshalb möchte ich dich dazu einladen, wenn es dir das nächste Mal schlecht geht, an diesen kleinen, aber wirkungsvollen Satz zu denken: Es geht vorbei.

Es wird vielleicht nicht dazu führen, dass deine Situation sofort besser wird. Vielleicht lässt der Schmerz oder das Problem dadurch erst mal gar nicht nach. Doch dieser Gedanke sorgt dafür, dass es nicht noch schlimmer wird, als es ohnehin schon ist. Denn oft leiden wir ja nicht nur unter dem, was wir gerade als Schmerz oder Problem empfinden, meistens laden wir uns noch eine gehörige Portion Leid oben drauf, indem wir uns auch noch mit dem Gedanken stressen, dass das jetzt nie wieder vorbei geht. Dann leisten wir Widerstand gegen den Schmerz, wir wollen ihn nicht haben und verkrampfen uns bei dem Versuch, etwas zu ändern, das wir gerade in diesem Moment ohnehin nicht ändern können.

Das Ergebnis ist, dass wir unheimlich viel Energie dabei verschwenden, die uns dann nicht mehr zur Verfügung steht, um das zu tun, was wir in diesem Moment wirklich tun können. Außerdem verschleiern uns die negativen Gedanken die klare Sicht und wir sehen nicht mehr, welche Möglichkeiten uns tatsächlich zur Verfügung stehen.

Wenn wir uns – so unangenehm die Situation auch gerade ist – entspannen, dann erkennen wir in der Regel viel schneller, was jetzt gerade zu tun ist, was wir tun können, damit es uns besser geht. Manchmal können wir nichts tun, um das Problem zu beheben und den Schmerz zu lindern. Doch dann sind wir immerhin nicht zusätzlich auch noch im Kampf gegen das, was gerade nicht zu ändern ist.

Und wenn doch etwas getan werden kann, dann sehen wir das schnell und deutlich und schreiten mit klarem Kopf zur Tat.

 

Der Ausstieg aus dem alten Muster braucht Zeit

 

Wenn du möchtest, dann beobachte dich doch das nächste Mal, wenn es dir nicht gut geht, und versuche herauszufinden, wie viel deines Leids tatsächlich von dem Schmerz bzw. dem Problem selbst kommt, mit dem du gerade konfrontiert bist, und wie viel Leid schlichtweg daraus resultiert, dass du denkst, dass es nie wieder besser wird. Nimm den Widerstand gegen das Problem wahr und auch, wie sehr du es unbedingt loswerden willst.

 

Es ist nicht leicht, aus dem alten Muster von Widerstand und „Es wird immer so bleiben“ auszusteigen und es erfordert einiges an Übung, bis wir auch in unseren dunkelsten Stunden daran denken, dass unser Leiden stets endlich ist.
Doch je öfter du dich daran erinnerst, dass alles vorbei geht, desto leichter wird es dir gelingen, aus dem Gedankenkarussell auszusteigen und dich zu entspannen – ganz gleich, welcher Sturm gerade in dir oder um dich herum tobt.

 

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Foto: Josh Felise

 

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